Carl Ditters von Dittersdorf (1739-1799)

Karl Ditters von Dittersdorf (urspr. Karl Ditters) kam 1739 in Wien zur Welt und starb 1799 in Böhmen. Im Jahre 1761 wurde er Mitglied des Wiener Hofopernorchesters und 1765 übernahm er als Nachfolger von Johann Michael Haydn die Stelle des Domkapellmeisters in Großwardein (Oradea). Obzwar die Gegend von Großwardein nicht von deutschen Kolonisten besiedelt wurde, kamen doch einige österreichische Beamte, Handwerker und auch Musiker in diese Stadt. Eine Liste der Großwardeiner (1761) enthält auch viele deutsche Namen. Karl Ditters von Dittersdorf widmet in seiner Autobiographie einige Kapitel der Zeit in Großwardein. Auf Wunsch des Großwardeiner Bischofs nahm er den Dienst dort an und hatte dabei auch die Möglichkeit, für seine Kapelle die wichtigsten Musiker selbst auszusuchen; er ließ sie aus Prag und Wien kommen.

Im Jahre 1769 wurde Dittersdorf zum Kapellmeister des Fürstbischofs von Breslau, Graf Schaffgotsch, ernannt, 1773 verlieh man ihm den Adelsbrief. Die meisten seiner Werke entstanden in der Wiener und in der Großwardeiner Zeit. In Wien hatte Dittersdorf die Möglichkeit, gemeinsam mit Mozart, J. Haydn und Vanhal das Quartettspiel zu pflegen. Seine Werke fanden im ganzen europäischen Südosten eine enorme Verbreitung, so finden wir davon zeitgenössische Abschriften in den meisten Dommusik- und Staatsarchiven Ungarns und Rumäniens sowie auch in Belgrad.

 

Dr. Franz Metz