Einladung zum Abschlusskonzert der 33. Musikwoche Löwenstein

Abschlusskonzert der 33. Musikwoche Löwenstein mit zwei Uraufführungen

Im Abschlusskonzert der 33. Musikwoche Löwenstein sind am 7. April in der Kilianskirche Heilbronn gleich zwei Uraufführungen zu erleben. Der Abend mit Chor- und Orchestermusik aus Siebenbürgen und dem Banat reiht sich ein in die Konzertreihe „Stunde der Kirchenmusik“. Beginn ist um 18.00 Uhr.

Neben einem eigenen Programm des Jugendchores warten die Ensembles der Musikwoche Löwenstein mit zwei besonderen Neuentdeckungen auf: Die bekannte Psalmvertonung „Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser“ des Kronstädter Komponisten Rudolf Lassel (1861-1918) ist im Original für Soli, Chor und Orgel geschrieben. In Heilbronn erklingt erstmals eine Fassung für Soli, Chor und Orchester, die kein geringerer als der Lassel-Schüler Paul Richter (1875-1950) geschrieben hat, selbst einer der wichtigsten siebenbürgischen Komponisten. Das Werk ist zugleich ein Beitrag der Musikwoche Löwenstein zum 100. Todestag von Rudolf Lassel. Erst vor wenigen Wochen wurde der Psalm aufgrund von Archivmaterial aus der Schwarzen Kirche in Kronstadt vom Musikverleger Frieder Latzina für die Praxis eingerichtet.

 

Das längste Werk des Abends ist die Messe f-Moll für Soli, Chor und Orchester von Richard W. Oschanitzky (1939-1979) und erlebt hier ebenfalls seine Uraufführung. Oschanitzky war in den 1960er und 1970er Jahren der bekannteste Jazzmusiker Rumäniens, hat als junger Mann jedoch auch klassische Chor- und Orchesterwerke komponiert. Die Messe stammt aus den Jahren 1954/55 und wurde vom Musikwissenschaftler, Kirchenmusiker und Verleger Dr. Franz Metz eingerichtet. Metz ist zugleich Vorsitzender der Gesellschaft für deutsche Musikkultur im südöstlichen Europa e.V., die Trägerin der Musikwoche Löwenstein ist. 

 

Die musikalische Gesamtleitung hat zum zweiten Mal Wilhelm Schmidts. Er hat in Klausenburg und Würzburg studiert und leitet seit 2014 Chor und Orchester an der Universität Bamberg. Er unterrichtet dort die Fächer Ensembleleitung, Harmonielehre, Kontrapunkt sowie Analyse und koordiniert die Konzertreihe „Musik in der Universität“. An der Hochschule für Musik Würzburg hat er zudem einen Lehrauftrag für das Fach Chorleitung inne. Mit dem Vocalensemble Würzburg hat er kürzlich den Bayerischen Chorwettbewerb gewonnen. Als Dirigent und Organist ist er im In- und Ausland tätig.

 

Konzertmeister des Orchesters der Musikwoche ist Ilarie Dinu. Der Geiger bei der Neuen Philharmonie Westfalen widmet sich stark dem musikalischen Nachwuchs und spielt in zahlreichen Kammermusikensembles, unter anderem beim bekannten Isserlis-Quartett. Die Leitung des Jugendchores hat die Augsburger Gesangspädagogin Gertraud Winter. Sie unterrichtet bei den Augsburger Domsingknaben.

 

An der Musikwoche in der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein nahe Weinsberg nehmen jährlich über 120 begeisterte Laienmusikerinnen und -musiker allen Alters teil, die unter Anleitung erfahrener Dozenten vor allem Musik von deutschen Komponisten aus Südosteuropa erarbeiten und aufführen. Die reiche Musikkultur dieser Region ist in Deutschland nur wenig bekannt. Weit über 100 Werke, die in den vergangenen Jahrzehnten in Archiven ausgegraben, für die Praxis eingerichtet und während der Musikwoche aufgeführt wurden, machen jedoch deutlich, dass es sich lohnt, diese Musik entdecken.